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CFR 060-EA1-250 |
Die rumänische Staatsbahn Caile Ferate Romane (CFR) hat 1960 begonnen die Gebirgsstrecke Brasov - Predeal in den Karpaten mit 25 kV 50 Hz zu elektrifizieren. 1963 sind die Arbeiten abgeschlossen und es kommt zu Versuchsfahrten mit verschiedenen Lokomotivtypen:
Sechsachsige Versuchslokomotive des ostdeutschen Herstellers VEB LEW "Hans Beimler" in Hennigsdorf.
SNCF BB 12131 (Quecksilberdampfgleichrichter) und BB 12141 (Dioden) mit Mittelführerhaus und zwei Vorbauten.
Vierachsige Škoda-Lokomotive vom Typ 41E, wie sie für die Bulgarischen Staatsbahnen gebaut wurde. Die Lokomotiven mussten wegen technischen Problemen von Quecksilberdampfgleichrichtern auf Dioden umgebaut werden.
Vierachsige schwedische ASEA-Lokomotiven Rb 1001 und 1002, die für die Versuche an die höhere Fahrdrahtspannung angepasst wurden.
Die ASEA-Lokomotiven ergeben die besten Versuchsergebnisse und die CFR bestellten noch 1963 beim schwedischen Hersteller zehn Lokomotiven in sechsachsiger Bauart mit Silizium-Gleichrichter und Widerstandsbremse und handelten einen Lizenzbau in Rumänien aus. Die Ablieferung dieser als 060-EA (später Baureihe 40) bezeichneten Lokomotiven erfolgte zwischen 1965 und 1967. Acht Stück sind für eine Maximalgeschwindigkeit von 120 km/h ausgelegt. Eine Lokomotive erhielt Getriebe für 160 km/h und ist als 060-EA1-009 (später Baureihe 41) bezeichnet. Die letzte Lokomotive, die 060-EB-001 heisst, erhält eine Rekuperationsbremse und anstelle der Diodengleichrichter eine Phasenanschnittsteuerung mit Thyristoren. Die Serieausführung erhält einen Transformator mit Hochspannungsstufenschalter und für jeden Fahrmotor eine eigene Sekundärwindung mit nachgeschaltetem Gleichrichter, wie bei den Rb-Lokomotiven eingebaut. Die sechs mit Gummi-Kardanantrieb ausgestatteten Fahrmotoren leisten im Dauerbetrieb 5100 kW. Der Vertrag sah vor, dass ASEA für die 28 ersten durch Electroputere gebauten Lokomotiven elektrische Komponenten lieferte. Die Lokomotiven erhielten fortlaufende Laufnummern unabhängig ihrer Höchstgeschwindigkeit. Die sechsachsigen ASEA-Lokomotiven werden analog der schweizerischen Diesellokomotiven in grau gestrichen. Am Anfang hatten die Lokomotiven der Baureihe 40 einen blauen Streifen auf halber Kastenhöhe und die der Baureihe 41 ein rotes Band. Dieses Unterscheidungsmerkmal wurde wieder verlassen und das umlaufende Band sagt heute nichts mehr über die Höchstgeschwindigkeit der Lokomotive aus. Insgesamt erhalten die CFR zwischen 1965 und 1991 932 sechsachsige Elektrolokomotiven von ASEA und Electroputere. Um keine teuren Komponenten zu importieren, wie den Hauptschalter Typ DBTF, entwickelt die rumänische Industrie selber solche Apparate. Die Zuverlässigkeit der Lokomotiven wird dadurch aber nicht besser. Die rumänischen Hauptschalter neigen von Zeit zu Zeit zu explodieren. Dies führt dazu, dass daneben ein Schutzgitter installiert wurde um Fahrgäste und Bahnpersonal von herumfliegenden Trümmern zu schützen. Zwischen 1971 und 1973 liefert Rumänien eine erste Serie von 45 Lokomotiven nach Jugoslawien, die dort als 461-001 bis 461-045 bezeichnet werden. Die JŽ-Lokomotiven sind einfach an der gespiegelten Ausführung zu erkennen. In Rumänien befindet sich der Führerstand auf der rechten Seite und in Jugoslawien auf de linken. Statt diese zu bezahlen, wird vereinbart, dass Rade Koncar in Zagreb als Gegenleistung vierachsige elektrische ASEA-Lokomotiven liefert für die Jugoslawien eine Lizenz hat. 1971 liefert Electroputere auch zwei sechsachsige Lokomotiven nach China, ohne dass es zu einer weiteren Bestellung kommt. 1978 kommt es zu einer weiteren Lieferung von 58 elektrischen sechsachsigen Lokomotiven mit den Nummern 461-101 bis 461-158 nach Jugoslawien. Auch diese werden durch vierachsige Lokomotiven von Rade Koncar kompensiert. Im Jahr 1986/87 liefert Electroputere 45 Elektrolokomotiven dieses Typs nach Bulgarien, wo sie die BDŽ als 46.001 bis 46.045 bezeichnet. Die BDŽ-Lokomotive 45.001 wird anlässlich der Abnahme 1986 auf dem rumänischen Versuchsring in Faurei bei einer Frontalkollision zerstört und muss neu gebaut werden. Somit werden von diesem Lokomotivtyp für Betrieb unter 25 kV 1080 Stück gebaut. ASEA baut für die NSB noch sechs EL 15, die unter 15 kV verkehren.
Typenskizze der |
Die drei ersten CFR-Lokomotiven der verschiedenen Ausführung waren vom Pech verfolgt. Die 060-EA-001 wurde bei einer Frontalkollision im Jahr 1990 zerstört. Die 060-EB-009 wurde Mitte siebziger Jahre bei Electroputere defekt hinterstellt. Im Jahr 1988 haben Electroputere und das Institut CPTT aus Bukarest diese Lokomotive technisch modernisiert und mit einem Niederspannungsstufenschalter ausgerüstet. Die hohen Ströme im Stufenschalter führten schnell zur erneuten Abstellung der Lok in Craiova. Nach dem Unfall der 060-EA-001 beschlossen die CFR die ehemalige Lokomotive 060-EB-001 zu normalisieren und sie erhielt die Nummer 060-EA-001 der abgebrochenen Lok. Später wird sie in 41-0931 umgezeichnet, der höchsten Laufnummer der ganzen Serie. 1991 brennt die 060-EA1-009 aus und wurde zu Electroputere zur Reparatur gesandt. Mit Komponenten baut Electroputere die 931. Lokomotive für die CFR, die die Bezeichnung 40-009 erhält. Als Ersatz für die erste Lokomotive der Serie wird 1991 die 932. und letzte Lokomotive der Serie gebaut, die die Nummer 41-0001 erhàlt. Mitte der siebziger Jahre wird die 060-EA-122 für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h umgebaut und heisst neu 060-EA2-122, später 42-0122. Sie hält während einiger Zeit den rumänischen Geschwindigkeitsrekord von 204 km/h. Die Drehgestelle wurden danach unter der Lokomotive 41-0302 eingebaut und die Nummer ändert sich in 42-0302. Sie erhält den Übernamen "Der General". Mit dieser Lokomotive wird der aktuelle rumänische Geschwindigkeitsrekord von 223 km/h gefahren. Die erste Hochgeschwindigkeitslokomotive heisst mit den Drehgestellen für 160 km/h neu 41-0122.
CFR 40-0020 |
CFR 41-0122 |
CFR 41-0896 |
CFR 41-0001 |
CFR 40-0028 |
CFR 41-0030 |
CFR 40-0078 |
CFR 40-0086 |
CFR 41-0053 |
CFR 060-EA1-106 |
CFR 40-0114 |
CFR 40-0169 |
CFR 41-0199 |
CFR 40-0222 |
CFR 41-0189 |
CFR 41-0303 |
CFR 40-0315 |
CFR 40-0319 |
CFR 41-0402 |
CFR 40-0442 |
CFR 41-0443 |
CFR 40-0449 |
CFR 41-0464 |
CFR 41-0465 |
CFR 40-0527 |
CFR 40-0528 |
CFR 40-0589 |
CFR 40-0540 |
CFR 40-0612 |
CFR 40-0654 |
CFR 40-0666 |
CFR 40-0663 |
CFR 41-0664 |
CFR 40-0669 |
CFR 40-0671 |
CFR 40-0694 |
CFR 40-0695 |
CFR 40-0698 |
CFR 41-0730 |
CFR 40-0702 |
CFR 41-0708 |
CFR 40-0762 |
CFR 40-0776 |
CFR 40-0775 |
CFR 41-0796 |
CFR 40-0801 |
CFR 41-0810 |
CFR 40-0799 |
CFR 40-0820 |
CFR 40-0825 |
CFR 40-0832 |
CFR 41-0838 |
CFR 40-0841 |
CFR 40-0850 |
CFR 40-0855 |
CFR 40-0881 |
CFR 40-0869 |
CFR 40-0883 |
CFR 40-0888 |
CFR 41-0889 |
CFR 41-0891 |
CFR 41-0928 |
CFR 41-0906 |
GTF 40-0728 |
Servtrans 40-0050 |
Constatin 40-1081 |
GFR 40-0571 |
GFR 40-0085 |
GFR 40-0584 |
GFR 40-1006 |
GFR 40-1021 |
GFR 40-0711 |
GFR 40-0704 |
GFR 40-0723 |
UFT 40-0089 |
Um die Verfügbarkeit zu erhöhen werden zwischen 1998 und 2000 von Electroputere in Zusammenarbeit mit Siemens 24 Lokomotiven modernisiert, die neu Baureihe 45 heissen. Mit diesen Lokomotiven verlassen die CFR den grauen Anstrich und führen ein neues Design für Elektrolokomotiven ein. Der Führerstandsbereich ist weiss und die Seitenwände dazwischen sind rot. Die Verschmutzung führt rasch zu einem Wechsel zwischen den beiden Farben. Die Lokomotiven erhalten eine Geschwindigkeitsautomatik, die aber zu einer übermässigen Abnutzung des Stufenschalters führt.
CFR 45-0311 |
CFR 45-0328 |
CFR 45-0397 |
CFR 45-0322 |
CFR 45-0363 |
CFR 45-0335 |
CFR 45-0348 |
Nach 2000 beschliessen Ingenieure von Electroputere, die am Bau der 060-EA beteiligt waren, ihre eigenen Firmen zu gründen. So entstanden in Craiova Softronic und Promat. Eine erste Lokomotive, die 40-0774, die an die private Güterbahn Softrans verkauft worden war, erhält bei Softronic eine SPS-Steuerung um die Relaissteuerung zu ersetzen. Gleichzeitig werden alle Fehlermeldungen im Führerstand zentralisiert, um den Beifahrer einsparen zu können. Die Softrans-Lokomotiven erkennt man am diagonal über die Lok getrennten orangen und hellblauen Anstrich. Die guten Ergebnisse führen zu einem zweiten Umbau für Softrans. Es folgen für die Staatsbahn wie privaten Güterbahnen weitere Umbauten nach diesem Muster. So werden die erst kurz zuvor angepassten Lokomotiven der Baureihe 45 nochmals verbessert.
TFG 40-0709 |
Softrans 40-0774 |
CTV 40-0254 |
Im Jahr 2006 startet Softronic in Craiova einen viel umfangreicheren Umbau für Softrans. Der Stufenschalter weicht einer Phasenanschnittsteuerung mit IGB-Transistoren. Jeder Fahrmotor erhält einen eigenen Stromrichter. Gleichzeitig kann die Leistung von 5'100 kW auf 6'600 kW erhöht werden. Die ehemalige 40-0916 wird nach dem Umbau als 47-1001 bezeichnet.
TFG 47-1001 |
Parallel zu diesem Umbau ersetzt Promat in Craiova den Stufenschalter durch eine Thyristorphasenanschnittsteuerung auf der Lokomotive 40-0488 von CFR Marfa. Sie wird neu zur 47-0001 und kurz darauf in 47-4001 umgezeichnet. Insgesamt lässt Marfa bis Mitte 2011 33 Lokomotiven bei Promat umbauen, die dann mit IGBT-Pahsenanschnittsteuerung ausgerüstet werden. CFR Calatori lässt bis Mitte 2011 mindestens 21 Lokomotiven nach dem Muster der 47-1001 bei Softronic in Craiova umbauen und bezeichnet sie als 47-7, wobei die Laufnummer beibehalten wird. Man erkennt die modernisierten CFR-Modelle am neuen Anstrich in rot und grau. Insgesamt haben die CFR 600 sechsachsige ASEA-Elektrolokomotiven im Bestand. Die privaten Güterbahnen betreiben rund hundert Lokomotiven dieses Typs. Davon sind 22 Stück aus Serbien zurückgekauft worden. Auch private Güterbahnen lassen bei Softronic Lokomotiven modernisieren. Diese werden als 47-6 bezeichnet.
CFR 47-4015 |
CFR 47-0002 |
CFR 47-4001 |
CFR 47-4027 |
CFR 47-7821 |
CFR 47-7538 |
CFR 47-7613 |
CFR 47-7054 |
CFR 47-7598 |
CFR 47-7785 |
CFR 47-7345 |
CFR 47-7498 |
CFR 47-7268 |
CFR 47-7773 |
CFR 47-7784 |
CFR 47-7551 |
UCG 47-6555 |
UCG 47-6179 |
Softronic in Craiova präsentiert 2008 einen ersten Prototyp der als 40-2001 bezeichneten ist. Die „Phoenix“ wird als Neubau bezeichnet, wenn man sie aber genau anschaut, hat sie die gleichen Hauptabmessungen und ist einer sechsachsigen ASEA-Lokomotive in vielen Details gleich. Der markanteste Unterschied ist das neue rundliche Führerhaus. Die Bullaugen auf der Seitenwand sind nun Viertelskreissegmente. Die Drehgestelle haben immer noch bereifte Räder und stammen vermutlich von ausgemusterten Lokomotiven. Von der Elektrotechnik her entspricht sie den umgebauten Lokomotiven 47-7 von CFR Calatori. Nach ersten Einsätzen für Softrans und in Ungarn übernimmt 2010 Logistic Services Danubius die als 47-8001 bezeichnete Lokomotive. Im Jahr 2009 wird eine zweite „Phoenix“ 47-8002 an Magyar Magánvasút in Budapest geliefert. Im gleichen Jahr übernimmt CFR Calatori die Lokomotive 40-2003, die für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 statt 120 km/h ausgelegt ist und setzt sie im Schnellzugsverkehr ein. 2010 folgt die zweite Phoenix-Schnellzugslokomotive 40-2004. Die beiden CFR-Lokomotiven werden Mitte 2011 in 47-3003 und 47-3004 umgezeichnet. Mitte 2011 werden die beiden CFR-Lokomotiven 40-2003 und 40-2004 in 47-3003 und 47-3004 umgezeichnet. Im Jahr 2010 stellt Softronic eine weitere sechsachsige Neubaulokomotive vom Typ "Trans Montana" vor, die mit Drehstrommotoren ausgerüstet ist. Momentan befindet sich die 48-0001 in der Inbetriebnahmephase und wurde noch nicht verkauft.
CFR 40-2004 |
CFR 40-2004 |
LSD 47-8001 |
Bezeichnung |
060-EC / 060-EC1 / 060-EC2 |
|
Nummern |
001 - 931 |
|
Inbetriebsetzung |
1965-1991 |
|
Hersteller |
ASEA / Electroputere, Craiova |
|
Spurweite |
1435 |
mm |
Länge über Kupplungen |
19,80 |
m |
Gesamtachsstand |
14,80 |
m |
Drehgestellachsstand |
4,35 |
m |
Triebraddurchmesser |
1250 |
mm |
Tara |
120 |
t |
Adhäsionsgewicht |
120 |
t |
Anzahl Fahrmotoren Typ LJE 108 |
6 |
|
Übersetzungsverhältnis |
1 : 3,65 / 1 : 2,667 / ... |
|
Anfahrzugkraft |
413 / 304 / 248 |
kN |
Stundenleistung |
5400 |
kW |
Stundenzugkraft |
280 / 205 / 168 |
kN |
entsprechende Geschwindigkeit |
68 / 93 / 113 |
km/h |
Dauerleistung |
5100 |
kW |
Dauerzugkraft |
260 / 195 / 156 |
kN |
entsprechende Geschwindigkeit |
69,5 / 92,5 / 116 |
km/h |
Restzugkraft bei Höchstgeschwindigkeit |
98 / 72 / 59 |
kN |
Höchstgeschwindigkeit |
120 / 160 / 200 |
km/h |
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