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CFR 81-0545 |
Nach dem Erfolg mit den sechsachsigen Lokomotiven des Typs 060-DA mit Sulzer-Dieselmotor Typ 12LDA28 benötigten die CFR sowie die rumänische Industrie eine vierachsige Lokomotive für den Rangieridenst und den leichten Streckeneinsatz, die Dampflokomotiven ablösen konnten. Das FAUR-Werk "23. August" in Bukarest hatte eine Lizenz für Voith-Wandler wie Maybach-Dieselmotoren erworben. Aus diesem Grund wurde die diesel-elektrische Leistungsübertragung von FAUR nicht bevorzugt. FAUR hat seit den dreissiger Jahren zweiachsige Rangierlokomotiven mit mechanischem Schaltgetriebe gebaut. Ab 1965 baut das Werk erstmals dieselhydraulische Schmalspurdiesellokomotiven in Serie. Ab 1967 werden erstmals zwei Typen normalspurige Diesellokomotiven LDH 45 und LDH 70 mit hydraulischer Leistungsübertragung gebaut. Diese haben eine Motorleistung von 450 und 700 PS. Die Höchstgeschwindigkeit von 60 und 70 km/h ist für den Streckeneinsatz zu tief. Die CFR wollen eine stärkere Lokomotive, die 100 km/h schnell ist. Es ensteht die LDH 125, die ab 1968 ausgeliefert wird.
Schnittzeichnung der |
Typenskizze der |
Die drei Typen Diesellokomotiven sind gleich aufgebaut und haben einen grossen und kleinen Vorbau mit dazwischenliegendem Führerhaus. Unter dem erhöhten Führerstand befindet sich der hydraulische Wandler, der über Kardanwellen die beiden Drehgestelle antreibt. Im langen Vorbau sind der Dieselmotor mit der Auspuff- und Kühlanlage eingebaut. Der Dieselvorrat befindet sich beidseitig des hydraulischen Wandlers im Untergestell. Im kleinen Vorbau sind die Luftvorratsbehälter platziert und bei gewissen LDH 125 der Dampfheizkessel mit Wasservorrat.
Die Unterscheidung, der LDH 45 und LDH 70 mit gleichen Hauptabmessungen, kann mit dem durch den grösseren Dieselmotor bedingten Aufsatz für die Auspuffanlage gemacht werden. Die LDH 45 werden seit einigen Jahren in Baureihe 86, gefolgt von einer vierstelligen Nummer umgezeichnet. Die LDH 70 heissen neu Baureihe 85.
Von 1966 bis 1993 baut FAUR den Typ LDH 45. Dabei werden ungefähr 465 Exemplare an die rumänische Industrie geliefert. Die CFR beschaffen 20 Lokomotiven für das Manöver in Lokomotivdepots. Fünf Lokomotiven des Typs LDH 45 MM gelangen an die Metro Bukarest. Den grössten Exportauftrag gibt es aus Ungarn, wo die MAV 160 Exemplare, die GySEV drei und die Industrie rungefähr 27 Lokomotiven erhalten. Auch in der Tschechoslowakei können 31 Lokomotiven abgesetzt werden. Die polnische Industrie bestellt 26 Rangierlokomotiven LDH 45. Elf Lokomotiven werden nach Ägypten und drei in die Türkei exportiert. Mit zwei Lokomotiven ist Österreich ein kleiner Abnehmer. Eine einzige Lokomotive kommt zur Kriens - Luzern-Bahn in die Schweiz und wird aus der Serie der rumänischen Industrielokomotiven abgezweigt. Eine Lokomotive aus Österreich wird in die Schweiz weiterverkauft. Somit hat die Lokomotivfabrik insgesamt 754 LDH 45 gebaut. Ende 2013 werden noch 26 Lokomotiven regelmässig eingesetzt. Es handelt sich um die 86-0020 FAUR 21140/71), 0030 (FAUR 21207/71, ex LDH 70-128), 0031 (FAUR 20897/70, ex LDH 70-057), 0041 (FAUR 20679/68, ex LDH 45-020), 0042 (FAUR 21614/73, ex LDH 45-085), 0043 (FAUR 22143/74, ex LDH 45-200), 0044 (FAUR 23323/78, ex LDH 45-271), 0045 (FAUR 21643/73, ex LDH 55-005), 0047 (FAUR 24881/84, ex LDH 45-207), 0068 (FAUR 21456/72, ex LDH 45-073), 0071 (FAUR 25504/89, ex LDH 45-410), 0072 (FAUR 21765/73, ex LDH 45-161), 0074 (?), 0079 (FAUR 22642/75, ex LDH 45-227), 0081 (FAUR 25192/86, ex LDH 45-389), 0082 (FAUR 22868/76, ex LDH 45-254), 0083 (FAUR 24733/83, ex LDH 45-348), 0087 (FAUR 21461/72, ex LDH 45-078), 0088 (FAUR 25385/88, ex LDH 45-403), 0092 (FAUR 20979/70, ex ex LDH 70-069), 0094 (FAUR 21461/72, ex LDH 45-078), 0095 (FAUR 21718/73, ex LDH 45-119), 0097 (FAUR 24729/83, ex LDH 45-340), 0118 (FAUR 24204/80, ex LDH 45-316), 0120 (FAUR 24595/82, ex LDH 45-321) und 0122 (FAUR 22146/74, ex LDH 45-203). Weitere Lokomotiven stehen unbenutzt in ganz Rumänien, besonders auf den Gleisen von eingestellten Industriebetrieben, herum.
CFR 86-0020 |
LDH 45-052 |
HFW LDH 45-165 |
Von 1966 bis 1988 baut FAUR in Bukarest 993 Diesellokomotiven des Typs LDH 70. Davon sind 808 Exemplare für die rumänische Industrie bestimmt. Von diesem Lokomotivtyp werden 79 Stück an die CFR für Depotmanöver geliefert. MAV und GySEV bestellen 38 Exemplare. Die griechische Staatsbahn bestellt in zwei Losen 19 Maschienen. Dazwischen werden immer kleinere Mengen ins Ausland geliefert, so 17 Stück an die tschoslowakische Industrie, 11 Stück nach Nordkorea, 7 Stück nach Ägypten, 6 Stück in die Türkei, 5 Stück an die polnische Industrie, 2 Stück nach Öesterreich und eine nach Syrien. Zusammen mit de LDH 45 werden fast 1500 Lokomotiven mit gleichem Rahmen, Drehgestellen, Führerstand und Aufbauten geliefert. Die Lokomotiven wurden im Verlauf der Jahre vom Hersteller technisch kaum verändert. Die ersten Serien hatten ein Blech auf den Plattformen, um ein Herunterfallen des Rangierpersonals zu verhindern. Aus Materialspargründen wurden diese bei neueren Serien nur noch als Rohrkonstruktion gefertigt.
ECI 85-0150 |
GFR 85-0105 |
GFR 85-0100 |
LDH 70-210 |
85-0166 |
Seit 1968 baut FAUR in Bukarest die LDH 125 nach den Anforderungen der CFR. Diese Lokomotiven weist im Untergestell- und Drehgestellbereich sehr grosse Ähnlichkeiten mit der Bm 4/4 der SBB auf. Anstelle eines modernen Dieselmotors wird ein langsamlaufender Sulzer-Reihenmotor mit sechs Zylinder eingebaut, der durch UCM in Resita in Lizent gebaut wird. Gegenüber dem Schweizer Vorbild weist die Lokomotive wegen diesem Motor ein etwas längeres Untergestell auf. Die anfänglich als 040-DHC-001 bis 633 bezeichneten Lokomotiven werden später als Baureihen 80 mit Dampfheizung und 81 ohne Dampfheizung bezeichnet. An die rumänische Industrie werden 475 LDH und nach Bulgarien 263 LDH 125 geliefert. 42 Stück sind für die tschechoslowakische Industrie, 3 Stück für Irak, 2 wie Stück für China und eine Lokomotive für Russland bestimmt. An den 1419 Exemplaren wurden während der ganzen Bauzeit keine wesentlich Verbesserungen angebracht.
CFR 80-0516 |
CFR 80-0483 |
CFR 80-0516 |
CFR 80-0383 |
CFR 80-0540 |
CFR 81-0612 |
CFR 81-0187 |
CFR 81-0065 |
TFR 81-0868 |
LDH 125-373 |
STI 81-0748 |
TRS 81-0814 |
GFR 81-0720 |
Für den Einsatz auf der Breitspur werden Lokomotiven der Baureihe LDH 125 ebenfalls mit Breitspurdrehgestellen für 1520 mm ausgerüstet. Die vier Lokomotiven 84-0574 bis 84-0577 kommen 1978 in Betrieb. Weitere Fahrzeuge werden aus bereits gelieferten Lokomotiven umgebaut und umgezeichnet. Am Schluss wurden nur noch die Drehgestelle getauscht und automatische Kupplungen eingebaut ohne die Nummer zu wechseln.
CFR 84-0481 |
CFR 81-0472 |
CFR 80-0411 |
Neben der dieselhydraulischen Variante LDH 125 baute FAUR ab 1977 die gleiche Lokomotive mit elektrischer Leistungsübertragung Typ LDE 125. Die ersten Lokomotiven gelangen zur Industrie und werden ab LDE 125-001 numeriert. Bis 1987 werden insgesamt 110 LDE 125 für rumänische Industriebahnen gebaut. Die CFR beschaffen zwischen 1979 und 1983 28 LDE 125, die als 69-0001 bis 69-0028 bezeichnet werden. Die voluminösere Traktionsausrüstung hat dazu geführt, dass die Lokomotive keine Endplattformen hat um etwas längere Vorbauten auf das bestehende Untergestell aufzusetzen. Es kommt zu zwei Exporten, drei Lokomotiven 1977 nach Polen und ein Exemplar 1982 nach Brasilien. Lokomotiven, die einen zweiten Kompressor erhalten, werden in Baureihe 73 umgezeichnet.
CTV 69-0028 |
CFR 69-0019 |
TSI LDE 125-00067 |
Da immer weniger Personenwagen mit Dampfheizung vorhanden waren, mussten die Lokomotiven der Baureihe 80 von Dampf- auf Elektroheizung umgestellt. Remarul in Cluj-Napoca baut an 25 Lokomotiven im kleinen Vorbaueine Dieselmotor-Generator-Gruppe ein.
CFR 89-0288 |
Die Sulzer-Dieselmotoren, deren erste Entwicklung aus den dreissiger Jahren stammt, sind wartungsaufwendig und immer schwieriger zu warten. Deshalb beschliesst der Bereich Personenverkehr für leichte Reisezüge Lokomtiven des Typs LDH 125 grundlegend zu modernisieren. Dabei wird 1998 die elektrische Zugheizung wie ein MTU-Dieselmotor auf zwei Prototypen eingebaut, die als Baureihe 83 bezeichnet werden. Weitere 16 Lokomotiven erhalten einen Caterpillar-Motor und werden in Baureihe 82 umgezeichnet.
CFR 82-0451 |
Die durch Alstom durchgeführten Umbauten befriedigen und CFR Calatori bestellt bei Remarul in Cluj-Napoca die Modernisierung von 54 Lokomotiven der Baureihe LDH 125. Ab 2005 werden die Lokomotiven noch durchgreifender modernisiert. Neben dem neuen Caterpillar-Motor wird auch Zugheizgenerator mit Deutz-Dieselmotor eingebaut. Die Aufbauten sind komplett neu. Der Umbauer bezeichnet die Loks neu als Carpathia 1250. Beim Umbau werden die Lokomotiven neu als Baureihe 82 bezeichnet und behalten ihre Laufnummer.
CFR 82-0190 |
CFR 82-0410 |
CFR 82-0070 |
Auch CFR Marfabestellt bei Remarul in Cluj-Napoca die Modernisierung von Lokomotiven der Baureihe LDH 125. Ab 2005 werden die Lokomotiven modernisiert. Ein neuen Caterpillar-Motor ersetzt den Lizentbau von Sulzer. Die Aufbauten sind komplett neu. Remarul bezeichnet die Loks neu als Carpathia 1300. Beim Umbau werden die Lokomotiven neu als 84-1001 bis 84-1026 bezeichnet und behalten ihre Laufnummer. Die sechs ersten Lokomotiven haben das ursprüngliche Führerhaus mit rundem Dach und viel eckigere Vorbauten.
CFR 84-1024 |
CFR 84-0006 |
CFR 84-0008 |
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