SBB - Ae 4/6 |
Ae 4/6 10811
am 3. 5. 1983 in Bellinzona.
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Die SBB verfügte Ende der dreissiger Jahre über keine geeigneten Lokomotiven zur Beförderung von Schnellzügen auf der Gotthardstrecke. Die SBB beschloss daher ohne die Ablieferung der Doppellokomotive Ae 8/14 11852 abzuwarten, halbe Lokomotiven ähnlicher Bauart zu bestellen. Gegenüber der Doppellokomotive wurde die mittlere Laufachse weggelassen. Der ausbrechende Weltkrieg verzögerte den Bau, da Rohstoffe knapp waren. Der Bau der Lokomotiven teilten sich die vier Hersteller SLM, BBC, MFO und SAAS.
Die vier ersten Lokomotiven erschienen 1941. Im Jahr 1942 wurden zwei Maschinen in Betrieb genommen. Die zweite Serie erschien mit zwei Lokomotiven 1944 und den restlichen vier 1945. Es handelt sich um eine Rahmenlokomotive. Sie weist auf jeder Triebachse einen SLM-Universalantrieb auf. Jede Achse hat zwei, links und rechts des Mittelganges angeordnete, Fahrmotoren. Das doppelte Getriebe befindet sich zwischen den beiden rasch laufenden Fahrmotoren. Um Gewicht zu sparen ist die Aussenverblechung und ein Teil des Kastengerippes aus Aluminium. Die elektrische Traktionsausrüstung besteht aus den beiden Scherenstromabnehmer, einem Hauptschalter, dem Transformator und dem Hochspannungsstufenschalter. Damit konnte die Fahrmotorspannung in 26 Stufen von 55 bis 950 Volt gespeist werden. Die Lokomotiven verfügen über die Rekuperationsbremse.
Ae 6/6 + Ae 4/6 10811 + 10805 |
Ae 4/6 10805 + 10811 |
Um auch schwere Güterzüge rationell führen zu können, sind die Lokomotiven mit Vielfachsteuerung ausgerüstet. Der Bau während dem Krieg führte zur Verwendung von Aluminium statt Kupfer für die Verkabelung und das Wickeln der Statoren der Fahrmotoren der sechs letzten Lokomotiven. Alle Sparmassnahmen führten dazu, dass die Ae 4/6 nicht als grosser Wurf betrachtet werden kann. Die in der gleichen Periode gebauten Re 4/4' der SBB und Ae 4/4 der BLS haben hingegen den Lokomotivbau weltweit beeinflusst. Die SLM-Antriebe haben sich nicht besonders bewährt. Bei den sechs letzten Fahrzeugen erfolgte Anfang der sechziger Jahre ein Umbau auf BBC-Federantrieb. Die beim Bau vorgesehene Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h wurde nie zugelassen. Die Lokomotiven verkehrten mit maximal 110 km/h.
Ae 4/6 10805 + 10811 |
Ae 4/6 10805 + 10811 |
Die im wesentlichen auf der Gotthardstrecke eingesetzten Lokomotiven des Typs Ae 4/6 waren aber im Vergleich zu den übrigen dort eingesetzten Fahrzeugen eine kleine Stückzahl. Sie wurden deshalb immer mehr in Nebenaufgaben verdrängt. Die erste Ausmusterung erfolgte 1965 nach dem Brand der Ae 4/6 10801 im Bahnhof Maroggia. 1977 folgten die Ae 4/6 10802 und 10807
Ae 4/6 10802 |
Ae 4/6 10807 |
1981 die 10803, 10804, 10808 und 10809
Ae 4/6 10803 |
Ae 4/6 10804 |
Ae 4/6 10808 |
Ae 4/6 10809 |
1982 die 10806, 10810 und 10812
Ae 4/6 10806 |
Ae 4/6 10810 |
Ae 4/6 10812 |
und schliesslich 1983 die 10805 und 10811.
Alle Lokomotiven sind abgebrochen worden.
Ae 4/6 10805 + 10811 |
Ae 4/6 10811 |
Bezeichnung |
Ae 4/6 |
|
Nummern |
10801 - 10812 |
|
Inbetriebsetzung |
1941 - 1945 |
|
Ausrangierung |
1965 - 1983 |
|
Hersteller |
SLM/BBC/MFO/SAAS |
|
Spurweite |
1435 |
mm |
Länge über Kupplungen |
17.26 |
m |
Gesamtachsstand |
12,20 |
m |
Triebraddurchmesser |
1350 |
mm |
Tara |
111 |
t |
Adhäsionsgewicht |
83 |
t |
Ae 4/6 10812 + 10811 + 10808 + 10805 |
Ae 4/6 10805 + Re 4/4'' + Re 6/6 |
Anzahl Fahrmotoren |
8 |
|
Übersetzungsverhältnis |
1 : 3,19 |
|
Anfahrzugkraft |
218 |
kN |
Stundenleistung |
4080 |
kW |
Stundenzugkraft |
172 |
kN |
entsprechende Geschwindigkeit |
85,0 |
km/h |
Dauerleistung |
3848 |
kW |
entsprechende Geschwindigkeit |
87,5 |
km/h |
Höchstgeschwindigkeit |
125 |
km/h |
Ae 4/6 10811 + 10805 |
Ae 6/6 + Ae 4/6 10811 + 10805 |
Ae 4/6 10805 1980 |
Ae 4/6 10811 am 3. 5. 1983 |
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