Die Strassenbahn Lodsch

Einführung

Die erste elektrische Strassenbahn in Lodsch (Lódz) wird 1898 eröffnet. Von 1916 bis 1927 werden Vorortslinien als Dampfbahnen betrieben. Das Stadtnetz mit 100 Kilometer Gleislänge hat eine Spurweite von 1000 mm. Die drei Überlandlinien wurden 1990 aus den städtischen Verkehrsbetriebe ausgegliedert bilden aber mit dem Stadtnetz immer noch einen einheitlichen Betrieb. Die Überlandlinien haben eine Ausdehnung von 41 Kilometer. Der Betrieb des Stadtnetzes erfolgt durch Miejskie Przedsieiorstwo Komunikacyjne Lódz und die der Überlandlinien durch Miedzygminna Komunikacja Tramwajowa oder Tramwaje Podmiejskie.

Das Rollmaterial

In Lodsch werden ab 1979 systematisch Wagen des Typs 805Na beschafft. Diese bilden noch heute den Hauptteil des Fahrzeugparks. Ab 2001 halten neue Niederflurwagen Einzug. Davon gibt es heute 25 Stück, was bei einem Gesamtbestand von 450 Fahrzeugen noch bescheiden ist. Auf den Überlandstrecken werden 803N, 805Na und Gebrauchtwagen aus Deutschland eingesetzt.

Am 9. April 2012 verlässt der Wagen 2503 vom Typ 805Na die Haltestelle Czerwona. Insgesamt werden heute 428 Wagen dieses Typs in Lodsch eingesetzt. Die eigene Hauptwerkstädte hat rund einen Drittel der Wagen modernisiert. Diese sind an den modernisierten Stirnfronten erkennbar. Etwas speziell ist die Numerierung der 805Na-Wagen. Die erste Ziffer gibt die Depotzugehörigkeit an. Die zweite Ziffer verschlüsselt das Baujahr. Im Fall des Wagens 2504 bedeuten: 2: Depot Dabrowskiego, 5: Baujahr 1985, 04: viertes Fahrzeug, das 1985 in Betrieb kam. Mit dieser Numerierung kann es bei der ersten Ziffern zu Änderungen kommen, wenn das Fahrzeug Depot wechselt. Bei den beiden letzten Ziffern gibt es in den oberen Zehnergruppen oft keine Nummern, da im betreffenden Jahr weniger als 100 Fahrzeuge geliefert wurden.

Am 9. April 2012 verlassen die Wagen 1003 und 1004 vom Typ 805Na ND die Haltestelle Czerwona. Diese durch Konstal in Chrzów 1990 gebauten Strassenbahnen durchliefen die vereinfachete Modernisiserung. Die beiden Wagen 1003 und 1004 wurden 2007 durch die betriebseigene Hauptwerkstätte modernisiert. Das ND steht für Neues Design. Dabei erhielten sie eine neue Führerstandsstirnfront mit LED-Zielanzeige, einen neuen Führerstand, eine neue Inneneinrichtung und ein aufgesetztes Dach. Beim zweiten Triebwagen ist der Führerstand ausgebaut und die Heckfront wird ersetzt und entspricht der des modernisierten Führerstandes. Ein Chopper ersetzt den Anfahr- und Bremswiderstand. Zwischen 2005 und 2010 wurden 138 Trams modernisiert, was die Bildung von 69 Zügen erlaubte. Die Prototypen 2517 und 2518 von 2004 haben an beide Enden neue Fronten erhalten.

Am 9. April 2012 verlassen die Wagen 1712 und 1738 vom Typ 805Na ND die Haltestelle Czerwona. Bei diesen 1987 durch Konstal in Chrzów gebauten Strassenbahnen handelt es sich um eine erweiterte Modernisiserung, wie sie ab 2011 durchgeführt wird. Zusätzlich werden die ursprünglichen Türen durch Aussenschwingtüren ersetzt. Dieser neue Türtyp bedingt, dass einer der Mitteleinstiege aufgegeben werden muss. Das ergibt zwei zusätzliche Sitzplätze. Die derart umgebauten Fahrzeuge erkennt man am neuen Anstrich mit einem schmalen roten Band oben und unten sowie der grossen gelben Fläche dazwischen. Es wurden mindestens sechs Fahrzeuge im Jahr 2011 nach diesem Muster umgebaut.

Am 9. April 2012 verlässt der Cityrunner 1207 von Bombardier die Haltestelle Czerwona. Diese Niederflurstrassenbahnen wurden 2001/02 in Betrieb genommen. Die Wagen 1207 und 1214 waren von Anfang 2004/Ende 2003 für zwölf Monate von den Verkehrsbetrieben in Genf angemietet und als Be 4/6 856 und 857 bezeichnet.

Am 9. April 2012 verlässt der Pesa-Niederflurgelenkwagen 1854 vom Typ 122N die Haltestelle Czerwona. Diese Niederflurwagen wurden 2007/08 in Betrieb genommen. Sie entsprechen genau den nach Bromberg gelieferten Wagen 364 und 365.

Am 2. Juni 2003 wartet der modernisierte Gelenkwagen 803N am Plac Niepodleglosci den nächsten Einsatz auf der Überlandlinie 41 ab. In Lodsch wurden 1973/74 Gelenktriebwagen 803N in Betrieb genommen. Auf dem Stadtnetz verkehren heute keine solche Wagen mehr. Für die Überlandstrecken hat die Hauptwerkstätte 15 Wagen mit neuen Wagenkasten modernisiert. Sie werden zusammen mit sechs nicht umgebauten Wagen des Typs 803N eingesetzt.

Am 9. April 2012 fährt der achtachsige Gelenktriebwagen 515 mit zentralem Niederflureinstieg in die Haltestelle Wlokniarzy Legionów ein. Die 1962 gebauten Wagen wurden 1991/92 in Mannheim mit einem Niederflurmittelteil nachgerüstet. Sechs Wagen (506, 509, 511, 513, 514 und 515) gelangen 2007 nach Lodsch um auf den Überlandlinien zu verkehren.

Am 9. April 2012 verlässt der Gelenktriebwagen 1071 die Haltestelle Wlokniarzy Legionów. Das 1964 von Düwag gebaute Fahrzeug wurde nach Mannheim gelifert, wo es die Nummer 423 trug. 1997 wird das Fahrzeug nach Graudenz verkauft, wo es unter der Nummer 71 in Betrieb kommt. 2010 wird der Gelenkwagen nach Lodsch weiterverkauft. 2011 wird die Nummer in 1071 geändert.

Am 9. April 2012 fährt der sechsachsige Gelenktriebwagen 1074 in die Haltestelle Wlokniarzy Legionów ein. Das Fahrzeug trägt einen Anstrich, um den 100 Jahren des Tramdepots Brus zu gedenken. 1962 liefert Düwag den Gelenktriebwagen an die Verkehrsbetriebe Hagen, wo das Fahrzeug die Nummer 70 erhält. 1975 wird das Fahrzeug nach Würzburg wieterverkauft, wo es die Nummer 270 bekommt. 1984 werden die Türen auf der linken Seite ausgebaut und das Fahrzeug wird somit zum Einrichtungswagen. 2010 wird es nach Lodsch verkauft und bekommt die Nummer 74. 2012 wird das Fahrzeug in 1074 umgezeichnet.

Am 9. April 2012 fährt der sechsachsige Düwag-Gelenktriebwagen 1074 in die Haltestelle Wlokniarzy Legionów ein. In Bochum nimmt die Bogestra 1976/77 Gelenkwagen des Typs M6S in Betrieb. Sechs Fahrzeuge (301, 302, 316, 324, 327 und 328) werden 2011 nach Lodsch verkauft. Die Gelenkwagen kommen hier auf den Überlandlinien zum Einsatz.

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