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Einführung
Die erste Strassenbahn in Stettin (Szczecin) wird 1879 als Pferdetram eröffnet. Ab 1897 wird das Netz mit einer Spurweite von 1435 mm elektrifiziert. Heute misst das Netz 50 Kilometer und wird von den Tramwaje Szczecinskie betrieben.
Das Rollmaterial
Die Strassenbahn Stettin wurde bis in die neunziger Jahre mit von Konstal in Chorzów gebauten Wagen des Typs 102N und 105N betrieben. Die Gelenkwagen 102N wurden bis heute vollständig abgelöst. In den neunziger Jahren wurden sechsachsige Gelenkwagen mit vierachsigen Anhängern aus Deutschland übernommen, die heute ebenfalls nicht mehr eingesetzt sind. Einen weiteren Modernisierungsschub gabe es mit der Übernahme zwischen 2006 und 2010 von KT4 und T6A2 aus Berlin. Im Jahr 2010 wird der erste Niederflurgelenkwagen abgeliefert. Parallel dazu werden Wagen des Typs 105N durchgreifend modernisiert. Diese Fahrzeuge sind bezüglich Anschaffung wesentlich Teuerer als Gebrauchtwagen. Dadurch werden jährlich nur wenige Wagen in betrieb genommen.
Am 2. April 2012 fahren die Triebwagen 678 und 637 in die Endstation Basen Górniczy ein. Sie gehören zur Bauart 105N, wobei einige Verbesserungen vorgenommen wurden. Die Wagen des Typs 105N erkannte man am besten an den kleinen Fenster unter den drei Führerstandsfenstern. Diese gingen bei Kollisionen oft kaputt und wurden deshalb durch eingeschweisste Bleche ersetzt. Der führende Triebwagen wurde 1977 und der hintere 1975 von Konstal in Chorzów erbaut. Heute fahren in Stettin noch 24 Wagen des Typs 105N.
Am 2. April 2012 fahren die Triebwagen 756 und 753 in die Endstation Basen Górniczy ein. Sie gehören zur Bauart 105Na. Gegenüber dem Typ 105N haben die 105Na eine verbesserte elektrische Ausrüstung, die schaltungsbedingt (Serie-Parallel-Umschaltung) weniger Strom verbraucht. Diese elektrische Ausrüstung wurde nicht mehr unter dem Wagenboden angeordnet, sondern in einem Apparateschrank hinter dem Führerstand. Der beiden Wagen wurden 1984 von Konstal in Chorzów erbaut. In Stettin werden heute noch 45 Wagen des Typs 105Na eingesetzt.
Am 2. April 2012 fahren die Triebwagen 745 und 746 in die Endstation Basen Górniczy ein. Der führende Triebwagen gehört zur Bauart 105Ng/S und 105NgD für das hintere Fahrzeug. Das S steht für Stettin und das D für den fehlenden Führerstand. Gegenüber den Typen 105N und 105Na haben die Wagen des Typs 105Ng Aussenschwingtüren. Mit diesen Aussenschwingtüren konnte nur noch ein zentraler Einstieg angeordnet werden. Sie wurden 2001 von Konstal in Chorzów erbaut. Insgesamt fahren sechs Paare 105Ng/S und 105NgD in Stettin.
Am 2. April 2012 fahren die Triebwagen 784 und 785 in die Endstation Basen Górniczy ein. Die Fahrzeuge gehören zur Bauart 105N2k/2000. Gegenüber dem vorgängigen Model 105Ng erhielten sie eine weniger eckige Form und Drehgestellschürzen. Sie wurden 2001 von Alstom-Konstal in Chorzów erbaut. Insgesamt fahren vierzehn 105N2k/2000 in Stettin. 2007/2008 baute Protram in Worclaw nochmals vier Fahrzeuge nach diesem Muster nach, die als 105N2k/2000/P bezeichnet werden.
Am 2. April 2012 fahren die Triebwagen 501 und 502 in die Endstation Basen Górniczy ein. Die Fahrzeuge gehören zur Bauart Moderus Alfa der Firma Modertrans in Poznan. Sie sind als 105N/S/HF09 und 105ND/S/HF09 bezeichnet und kamen 2010 in Betrieb. Beide Fahrzeuge entstanden aus den Wagen 105N mit den Nummern 696 und 712, die 1977 und 1978 von Konstal erbaut wurden. Die Fahrzeuge weisen Gleichstrommotoren auf und haben einen Chopper für deren Speisung. 2011 kamen zwei weitere Wagen mit den Nummern 503 und 504 in Betrieb. sie entstanden aus den 1061 und 1062, die 1986 von Konstal als 105Na erbaut. Hier kamen Drehstrommotoren zum Einbau, die mit einem Umrichter gespiesen werden.
Am 2. April 2012 verlässt der KT4Dt-Gelenkwagen 102 die Haltestelle Brama Portowa. Um die aus Deutschland übernommenen Düwag-Gelenktriebwagen zu ersetzen übernahmen zwischen 2006 und 2010 33 Tatra-Gelenktriebwagen aus Berlin, die zwischen 1985 und 1987 erbaut wurden. Diese Fahrzeuge waren in Berlin modernisiert worden und haben Aussenschwingtüren erhalten und eine Choppersteuerung löste den Anfahrwiderstand ab, um Energie zu sparen. Ein Grossteil der von 100 bis 132 numerierten Fahrzeuge haben noch den gelben Berliner Anstrich. Gewisse wurden weiss mit grünen Linien, nach dem neusten Stettiner-Design, dekoriert.
Am 2. April 2012 fahren die Triebwagen 1207 und 1208 in die Endstation Basen Górniczy ein. Die T6A2D wurden in Berlin modernisert und erhielt eine Choppersteueurung und Aussenschwingtüren. Zwischen 2007 und 2010 wurden 54 Wagen aus Berlin übernommen. Sie erhielten die Nummern 201 bis 238 und 1201 bis 1216. Die Fahrzeuge fahren einzeln oder in Doppeltraktion.
Am 2. April 2012 fährt die Niederflurstrassenbahn 803 in die Endstation Basen Górniczy ein. Pesa in Bydgoszcz hat ein 100 % niederfluriges Tram entwickelt, das in verschiedenen Ausführungen an die Verkehrsbetriebe in Bydgoszcz, Elblag, Gdansk, Lódz, Stettin und Warszawa ausgeliefert wurde. Vom Typ 120NaS verkehren in Stettin seit 2010/2011 die Wagen 801 bis 806.
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