Zurück

Aktuell

 

Ee 3/3 16458
am 26. Juni 2009
in Bern.

 

Schweizerische Rangierlokomotiven mit Winterthurer Schrägstangenantrieb

Der Winterthurer Schrägstangenantrieb wird von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur (SLM) erstmals 1911 bei der Prototyp-Lokomotive Ce 6/6 121 der Bern - Lötschberg - Simplon-Bahn (BLS) angewendet. Die drei Triebachsen haben unterschiedliche Abstände und sind mit einer gelenkigen Kuppelstange miteinander verbunden. Eine leicht höher angeordnete Blindwelle wird von einem Fahrmotor angetrieben. Eine schräg angeordnete Triebstange ist mit der entferntesten Kuppelachse verbunden und überträgt das Motordrehmoment in einer einzigen Ebene. Dieser einfache Stangenantrieb wurde oft kopiert und man findet ihn in der Schweiz an den meisten zwischen 1923 und 1967 gebauten normalspurigen elektrischen Rangierlokomotiven. Ursprünglich waren die verschiedenen Dreh- und Gelenkpunkte mit wartungsaufwendigen ölgeschmierten Gleitlagern ausgerüstet. Diese wurden ab 1967 bei Revisionen auf Fettschmierung umgebaut, was den Wartungsaufwand erheblich reduzierte.

Ähnlich Rangierlokomotiven wurden ebenfalls in Deutschland, Österreich, Norwegen und Schweden eingesetzt. In England wurden ab 1933 dreiachsige Diesellokomotiven mit Schrägstangenantrieb für den Rangierdienst gebaut.

SBB E 3/3 8492
am 23. August 2009
in Koblenz.

SBB Ee 3/4 16301 und 16302

Mit der Elektrifizierung des schweizerischen Eisenbahnetzes entstand auch Bedarf für elektrische Rangierlokomotiven. Diese waren im Gegensatz zu Dampflokomotiven ohne grosse Vorbereitungszeit einsatzbereit und benötigten nur Energie, wenn sie auch wirklich verwendet wurden. Die beiden ersten Exemplare, die von SLM und BBC gebaut wurden, waren elektrisch Streckenlokomotiven nachempfunden. Ein Flachbahnstufenschalter mit dreizehn Fahrstufen regelte die Spannung am Fahrmotor. Um die Achsmasse von 15 Tonnen nicht zu überschreiten wurde eine Laufachse vorgesehen. Bei Ablieferung 1923 kamen die Lokomotiven in Bellinzona und Bern zum Einsatz. Mit der Ablieferung der ersten Serie Ee 3/3 im Jahre 1928 wurde die beiden Ee 3/4 nach Erstfeld umstationiert, wo sie bis zur Ausmusterung 1979 und 1983 im Einsatz standen.

SBB Ee 3/4 16302 am
20. September 1980
in Erstfeld.
(Foto Chr. Stolz).

SBB Ee 3/4 16302
1979
in Erstfeld.
(Foto A. Hänecke).

SBB Ee 3/4 16301
1923
bei Ablieferung
(Slg. Th. Stolz).

SBB Ee 3/4 16302 am
20. September 1980
in Erstfeld.
(Foto Chr. Stolz).

 

SBB Ee 3/3 16311 bis 16326

Nach den beiden Prototypen beschafft die SBB eine erste Serie von 16 Lokomotiven mit Endführerstand. Gegenüber den beiden ersten Lokomotiven konnte das Gewicht der Komponenten etwas gesenkt werden, was es erlaubte die Laufachse wegzulassen. Auch diese Lokomotiven wurden von SLM und BBC gebaut und weisen die gleiche elektrische Ausrüstung auf, welche ab Ender der fünfziger Jahre auf eine automatische Auf-Ab-Schaltung umgebaut wurde. Ab 1980 erfolgt die die schrittweise Ausmusterung. Ende 1997 werden die fünf letzten noch vorhandenen Ee 3/3 ausrangiert. 1977 wurde die Ee 3/3 16311 der PTT für das Sortierzentrum Däniken verkauft und stand bis 1995 als Ee 3/3 7 im Einsatz. Danach wurde sie zwecks Erhaltung übernommen. 1981 wurde die Ee 3/3 16318 an die Mittelthurgaubahn verkauft. Sie wurde für die Güterbedienung eingesetzt. Im Jahr 2003 wurde sie von einer Privatperson übernommen. Die EBT-Gruppe übernahm 1980/81 die Ee 3/3 16312, 16322 und 16323 für die Güterbedienung und bezeichnete sie als EBT Ee 3/3 132 und 133 sowie VHB Ee 3/3 151. Mit der Ablieferung modernerer Rangierlokomotiven wurde diese drei Lokomotive nicht mehr benötigt. Die Ee 3/3 132 und 133 wurden 1992 noch für kurze Zeit in Ee 3/3 135 und 136 umgezeichnet, während die Ee 3/3 151 im gleichen Jahr abgebrochen wurde. Die Ee 3/3 136 erlitt 1993 das gleiche Schicksal, während die Ee 3/3 135 erst 1996 dem Abbruch zugeführt wurde.

PTT Ee 3/3 7
am 17. Februar 2008
in Oensingen.

PTT Ee 3/3 7
am 23. März 1977
in Lenzburg.

EBT Ee 3/3 133
am 2. Juli 1981
in Burgdorf.

EBT Ee 3/3 136
im November 1992
in Burgdorf.

EBT Ee 3/3 132
1980
in Hasle-Rüegsau.

 

SBB Ee 3/3 16331 bis 16350

Die Sicht über den langen Vorbau der Ee 3/3 16311 bis 16326 war nicht ideal. Das führte die SBB wieder dazu bei der nächsten Bestellung von zwanzig Rangierlokomotiven, die 1930 und 1931 von SLM und BBC geliefert wurden, die elektrische Ausrüstung in zwei Vorbauten aufzuteilen. Man war wieder bei der Anordnung der Prototypen, jedoch ohne die Laufachse, angelangt. Um eine schnellere Reaktion des Stufenwechsels zu erreichen wurden die Lokomotiven mit Stufenhüpfern von Sécheron in Genf (SAAS) ausgerüstet. Einzig die Lokomotive 16350 erhielt ein Nockenschaltwerk zur Stufensteuerung. Die Lokomotiven Ee 3/3 16347 und 16348 erhielten eine Sicherheitssteuerung für einmännige Bedienung. Die Lokomotive Ee 3/3 16340 wurde 1972 versuchsweise für den Einbau einer automatischen Mittelpufferkupplung umgebaut. Diese wurde jedoch nicht eingführt und deshalb blieb es bei diesem Versuchsumbau mit längerem Untergestell. Die Ausrangierung der Lokomotiven begann 1995 und dauerte bis 2008.

SBB Ee 3/3 16337
am 10. August 2002
in Martigny.

SBB Ee 3/3 16344
am 26. April 2003
in Biel.

 

SBB Ee 3/3 16351 bis 16376

Technisch unterscheiden sich die Ee 3/3 16351 bis 16376 von der Vorgängerserie nurch durch die zweite Plattform für das Rangierpersonal, was die Lokomotive 60 Zentimeter verlängert. Die Lokomotiven Ee 3/3 16355 und 16356 erhielten eine Sicherheitssteuerung für einmännige Bedienung. Die Ausranfgierung dieser Serie begann im Jahr 2002. Ende 2009 waren noch die Ee 3/3 16351 , 16358, 16362, 16363, 16365, 16366, 16368, 16371 und 16375 im Bestand der SBB. Die Ee 3/3 16366 wird als historische Rangierlokomotive von SBB Historic aufbewahrt.

SBB Ee 3/3 16368
am 06. Juni 2009
in Brig.

SBB Ee 3/3 16364
am 31. Januar 2006
in St. Gallen.

 

SBB Ee 3/3 16381 bis 16414

Die ab 1944 gelieferten Ee 3/3 16381 bis 16414 sind eine verbesserte Ausführung der Vorgängerserie. Dabei wurden mehrere Änderungen durchgeführt. Das Untergestell ist neu geschweisst und nicht mehr genietet. Der Ölhauptschalter weicht einer Dachsicherung. Der Fahrmotor wurde überarbeitet und leistet bei kleiner Masse etwas mehr. Die Höchstgeschwindigkeit konnte von 40 auf 50 km/h erhöhrt werden. Die Ausmusterung der ersten Lokomotive erfolgte 1991. Heute sind noch die Ee 3/3 16381 - 16383, 16386 - 16388, 16390, 16391, 16393, 16396, 16398, 16399, 16402, 16403, 16404, 16406, 16408 - 16413 im Einsatz. Die Ee 3/3 16413 wird von SBB Historic betreut.

SBB Ee 3/3 16381
am 9. September 2006
in Brig.

SBB Ee 3/3 16382
am 14. August 2002
in Biel.

SBB Ee 3/3 16383
am 15. Juni 2004
in Biel.

SBB Ee 3/3 16396
am 28. März 2005
in Bern.

SBB Ee 3/3 16387
am 28. August 2008
in Vallorbe.

SBB Ee 3/3 16396
am 27. Mai 2005
in Bern.

SBB Ee 3/3 16386
am 16. April 2009
in Vallorbe.

SBB Ee 3/3 16403
am 28. Juli 2009
in Oberburg.

 

SBB Ee 3/3 16421 bis 16460

Nach dem zweiten Weltkrieg standen immer noch viele Dampflokomotiven im Rangiereinsatz. Deshalb wurden ab 1951 von SLM, BBC, MFO und SAAS die Ee 3/3 16421 bis 16460 geliefert. Die ersten zehn hatten noch nicht einen durchgehend geschweissten Lokomotivkasten. Die von 1961 bis 1966 gelieferten dreissig Lokomotiven unterscheiden sich durch die viel glatteren Formen. Heute sind noch die Lokomotiven Ee 3/3 16422 bis 16430, 16433, 16436 bis 16438, 16440 bis 16442, 16445 bis 16448, 16450 bis 16460 im Einsatz.

SBB Ee 3/3 16423
am 16. April 2009
in Vallorbe.

SBB Ee 3/3 16424
am 30. April 2006
in Bern.

SBB SBB Ee 3/3 16425
am 12. Juli 2009
in Biel.

SBB Ee 3/3 16433
am 7. April 2009
im RB Limmattal.

SBB Ee 3/3 16460
am 12. Oktober 2008
in Sierre.

SBB Ee 3/3 16440
am 21. Februar 2008
in Biel.

SBB Ee 3/3 16446
am 24. März 2002
in Bern.

SBB Ee 3/3 16451
am 4. März 2007
in Bern.

SBB Ee 3/3 16457
am 18. August 2002
in Brig.

SBB Ee 3/3 16452
am 7. Januar 2005
in Bern.

SBB Ee 3/3 16460
am 18. August 2002
in Sierre.

 

SBB Ee 3/3'' 16501 bis 16506

Mit der elektrifizierung der Strecke Mulhouse Basel mit 25 kV 25 Hz entstand in Basel ein Zweifrequenzbahnhof. Um das Manöver weiterhin elektrisch durchführen zu können bestellte die SBB sechs Zweisystemlokomotiven. 1957 lieferten SLM und BBC die Ee 3/3'' 16501 und 16502 mit Stufenschalter und Quecksilberdampfgleichrichtern. 1967 wurde die Ee 3/3'' 16502 von BBC mit einer ersten Thyristorsteuerung ausgerüstet, die 1974 durch eine modernere ersetzt wurde. Sie wurden 2002 und 1994 ausrangiert. Die Ee 3/3'' 16503 und 16504 wurden 1957 von SLM und MFO geliefert und hatten eine Hüpfersteuerung und Wechselstromotoren. Die Ausmusterung erfolgte 2001. Die 1958 von SLM und SAAS gelieferten Ee 3/3'' 16505 und 16506 hatten eine Hüpfersteuerung mit Queksilberdampfgleichrichtern. Sie wurden 2002 und 2001 ausrangiert. Die SAAS-Lokomotiven dienten als Baumuster für die neun SNCF-Lokomotiven C 20151 bis C 20159.

SBB Ee 3/3'' 16501
am 15. Juli 1999
in Basel.

SBB Ee 3/3'' 16503
am 15. Juli 1999
in Basel.

SBB Ee 3/3'' 16505
am 6. Januar 1999
in Basel.

 

SBB Ee 3/3'' 16511 bis 16519

Die Rangierlokomotiven Ee 3/3'' 16511 bis 16519 waren 1962/63 von SLM und SAAS als C 20151 bis C 20159 an die SNCF geliefert worden, um paarweise bis in den Rangierbahnhof Basel zu fahren. Mit der Ablieferung anderer Zweifrequenzlokomotiven wurden die neun Lokomotiven 1971/72 an die SBB verkauft, die sie anfänglich in Doppeltraktion an Ablaufbergen einsetzte. Mit der Ablieferung der Ee 6/6'' 16811 bis 16820 ersetzten sie Rangierlokomotiven in Personenbahnhöfen. Mit der Ausmusterung der Ee 3/3'' 16501 bis 16506 kamen sie nach Basel, wo sie unter den beiden Spannungen verkehrten. Heute sind nur noch die Ee 3/3'' 16512, 16513 und 16515 im SBB-Bestand.

SNCF C-20154
1962 in Basel
(Foto SAAS).

SBB Ee 3/3'' 16514
am 12. Oktober 2003
in Basel.

SBB Ee 3/3'' 16517
am 2. April 2004
in Basel.

SBB Ee 3/3'' 16517
am 23. Juli 2008
in Basel.

SBB Ee 3/3'' 16512
am 12. April 2003
in Basel.

 

SBB Ee 6/6 16801 und 16802

Für den Dienst am Ablaufberg bestellte die SBB bei SLM, BBC und SAAS zwei sechsachsige Rangierlokomotiven Ee 6/6 16801 und 16802, die 1952 geliefert wurden. Es handelt sich um eine doppelte Ee 3/3 16421 und folgende. Um am Ablaufberg kleine Geschwindigkeiten zu erreichen können die Fahrmotoren in Serie geschaltet werden. Nach Einsätzen in Basel und Zürich wurden die Lokomotiven in den RB Basel verlegt und am Schluss ihrer Karriere kamen sie im Rangierbahnhof Biel zum Einsatz bis sie 2005 und 1999 ausrangiert wurden. Die Ee 6/6 16801 wurde von Privaten übernommen um museal erhalten zu werden.

SBB Ee 6/6 16802
1952
(Slg. Th. Stolz).

SBB Ee 6/6 16801
am 16. Februar 2001
in Biel RB.

SBB Ee 6/6 16801
am 8. Februar 2007
in Brittnau-Wykon

 

SBB De 6/6 15301 bis 15303

Keine Rangierlokomotiven sind die drei 1926 von SLM und BBC für die Seetallinie gelieferten De 6/6-Lokomotiven mit zwei Führerständen. Sie entspricht mit ihren beiden Drehgestellen zwei Ee 3/3-Lokomotiven und haben genau die doppelte Leistung. Bis 1930 musste für die Fahrten im Seetal der Transformator in der Werkstätte auf 5,5 kV 25 Hz umgeschaltet werden. Danach wurde die normale SBB-Speisespannung auf dieser Strecke eingeführt. Die Stufen wurden manuel über ein Handrad eingestellt. Dieser Handantrieb wurde später motorisiert. 1983 erfolgte etwas unerwartet die Ausmusterung der drei Lokomotiven. Während die Lokomotive De 6/6 15301 zur Oensingen - Balsthal-Bahn (OeBB) gelangte wurde die beiden andren abgebrochen. 1990 erlitt die historische Lokomotive einen schweren Transformatorenschaden und konnte erst Ende 2007 wieder in Betrieb genommen werden, nachdem Ersatzteile aus anderen Lokomotiven eingebaut worden waren.

SBB De 6/6 15301
am 11. Oktober 2008
in Bauma.

SBB De 6/6 15301
am 11. Oktober 2008
in Bauma.

 

BLS Ee 3/3 401

Die BLS beschaffte für das Manöver in Spiez 1944 die Ee 3/3 401 bei SLM und SAAS. Sie entspricht nicht ganz den SBB-Lokomotiven, da die Lokomotive symetrische Vorbauten hat. Die Steuerung der Fahrmotorenspannung erfolgte mit Hüpfern. 1972 wurde die Dachsicherung durch einen Hauptschalter ersetzt und 1982 wurde sie auf Thyristorsteuerung umgebaut. Nach der Ausrangierung von 2001 wurde sie von Privaten übernommen, ist aber nicht mehr betriebstüchtig.

BLS Ee 3/3 401
1944 in Genf.

BLS Ee 3/3 401
am 22. März 1982
in Spiez.

BLS Ee 3/3 401
am 22. März 1982
in Spiez.

 

PTT Ee 3/3 4

Für den Postbahnof Zürich beschaffte 1965 die PTT die Ee 3/3 4. Sie wurde zusammen mit den SBB Ee 3/3 16331 bis 16340 gebaut. Mit der Aufgabe des Rangierdienstes in Zürich gelangte die Lokomotive noch für kurze Zeit nach Luzern und wurde 2005 abgebrochen.

PTT Ee 3/3 4
am 2. Juni 1991
in Yverdon.

PTT Ee 3/3 4
am 27. Juli 1986
in Luzern.

 

EBT Ee 3/3 131

Für den Zustelldienst in Burgdorf Buchmatt beschaffte die EBT die letzte Rangierlokomotive mit Winterthurer Schrägstangenantrieb. Sie wurde 1967 von SLM, BBC, MFO und SAAS geliefert. Sie war von der Oensingen - Balsthal-Bahn (OeBB) als Ee 3/3 301 bestellt worden und ging noch während dem Bau an die EBT über wo sie als Ee 3/3 131 bezeichnet wurde. Sie entspricht technisch der letzten Serie, die an die SBB geliefert worden war. Sie erhielt als einzige aller dieser Lokomotiven eine UIC-Bezeichnung Ee 936 131. Sie wurde 2008 abgebrochen.

EBT Ee 3/3 131
am 18. November 1981
in Burgdorf.

EBT Ee 3/3 131
am 11. Oktober 1978
in Burgdorf.

EBT Ee 3/3 131
am 28. April 1982
in Burgdorf.

 

 

Archiv Aktuell

 

Sitemap e-Mail Home

^

© Theo Stolz - webdesign christophe stolz